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St. Annen goes Africa (6)

Am Donnerstagabend schreibt er: „Wir hatten heute einen Tag, der sich gewaschen hat! Zuerst Höflichkeitsbesuche bei den Offiziellen von Binga & Binga District in Gebäuden und Räumlichkeiten fast als wäre man im tiefsten Afrika. Als wir dann zur Manufaktur gefahren sind, kam gerade ein Minibus mit acht knallbunt gekleideten, heftig schwatzenden Frauen an, dann noch drei weitere Offizielle aus den Ministerien. Die Bude war mit den neunen die wir ohnehin schon sind also knackvoll! Und nur dank eines genialen Einfalls vom Chief Trainer - also meiner Wenigkeit - konnte ich den Nachmittag in eine rauschende Farbparty verwandeln. Die Begeisterung war riesig, die Seife zu heiß, ich am schwitzen und am Ende fühlte ich mich wie Thomas Gottschalk, der komplett durchnässt mit den Worten "Ich habe die Kontrolle über die Veranstaltung verloren" aus dem Pool steigt.“ Ich frage per Mail da mal nach: „Was war denn das für eine Idee?“ Er antwortet: „Jeder bekam einen kleinen Topf mit Seife und ein paar Farbkrümel und ich habe wie aus einer Gulaschkanone jedem einen Schlag Seife gegeben. Die Schlange war lang. Die Seife heiß und stand bereits in der Spüle zum Kühlen.“ Ich spüre die gute Stimmung, die aus seinen Worten strahlt, auch in St. Annen.
Dann frage ich noch: „Und was bedeutet es, wenn der Chief Trainer die Kontrolle verliert?“ Es bedeutet, schreibt er, „dass alle in ihrer Aufgabe in völliger Zufriedenheit aufgehen und Teil eines Ganzen werden, das keinen Chief Trainer mehr braucht & dieser das kurz auch schade findet, aber auch nicht mehr kann.“ Ich finde, dass sich das wunderbar anhört: „Dass alle in ihrer Aufgabe in völliger Zufriedenheit aufgehen und Teil eines Ganzen werden, das keinen Chief Trainer mehr braucht!“ Das Beste daran ist: Man braucht ihn nicht mehr, den Chief Trainer, den Soap Doctor. Ein Lehrer ist ein guter Lehrer, wenn er sich selbst überflüssig macht. Und das heißt jawohl: mission accomplished!!!
Fest steht jetzt, dass es absolut möglich ist, den europäischen Markt zu erreichen. Wer, wo, wann die Seife nach Europa bringt, wird sich noch zeigen. Ein Produkt aus Afrika zu importieren ist ein Prozess und keine einmalige, punktuelle Entscheidung.
Am Freitag, dem letzten Seminartag, ging es um Verpackung. Das Thema lautete: „How to pack the soaps with minimal materials in the most attractive way.“ Und dann wurde gefeiert. In seiner letzten Mail aus Binga schreibt Oliver :„Es gab flammende Abschiedsreden, viel Gedanke, viel Lob und alle waren gut drauf. Alkohol floss keiner. Gestern erstmals Bier in Binga gekauft. War recht schwer ranzukommen. Wein gab es keinen. Seminar ist nun vorbei. Morgen fahren wir in einen Nationalpark, übernachten dort und dann geht es am Mittag weiter nach Vicfalls (sagt man, wenn man cool ist). Dort noch eine Nacht, dann Auto abgeben und ab geht`s.“
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 Farbseife aus Jatrophaöl

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 "How to cut best nice pieces of soap!"

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